Datenkompetenz ist Führungsaufgabe – und zwar heute, nicht morgen.
Warum Führung ohne Daten & KI Kompetenz zur Wachstumsbremse wird – und wie Leadership zur treibenden Kraft der Transformation wird
Solange Führungskräfte Daten nur als technisches Thema betrachten, bleibt jede Transformation an der Oberfläche. Ohne dateninspirierte Führung keine dateninspirierte Organisation – und ohne sie keine nachhaltige Nutzung von KI, Automatisierung, Analytics oder innovativen digitalen Geschäftsmodellen. Der Wandel beginnt mit einem Umdenken an der Spitze.
Oft fehlt es in Unternehmen an einem klaren Bild davon, was dateninspirierte Führung bedeutet. Viele Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich auf Werkzeuge und aktuelle Technologien wie generative KI. Dabei bleibt der Blick auf grundlegende Fragen aus – zum Beispiel, wie Daten mit Entscheidungsprozessen verbunden sind. Technologie wird eingeführt, ohne die nötigen Strukturen und Prozesse zu schaffen, die sie wirklich wirksam machen.
Studien zeigen: Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich nicht durch besonders hohe Technikinvestitionen aus – sondern dadurch, dass viele Mitarbeitende Daten und Technologie sinnvoll in ihrem Arbeitsalltag nutzen. Diese sogenannte Technologieintensität ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sie hängt eng mit Innovationsfähigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und unternehmerischem Erfolg zusammen. Wichtig sind dabei drei Dinge: Schulungen auf allen Ebenen, durchdachte Prozesse und Datenstrukturen sowie eine Unternehmenskultur, die Lernen und Weiterentwicklung unterstützt.
Dateninspirierte Führung bedeutet nicht, selbst technischer Experte zu sein – sondern zu verstehen, wie man mit Daten gute Entscheidungen trifft. Führungskräfte sollten lernen, mit Hypothesen zu arbeiten, zu testen, zu hinterfragen und aus Daten zu lernen. Dabei geht es weniger um Tools als um eine neue Denkhaltung. Daten- und Prozessgestaltung sollten immer gemeinsam gedacht werden, weil sie sich gegenseitig beeinflussen.
Wie sieht das konkret in der Praxis aus?
Schon beim Einstieg ins Unternehmen – also beim Onboarding – sollten Mitarbeitende die Grundlagen im Umgang mit Daten und KI kennenlernen. Außerdem hilft es, mithilfe eines sogenannten Data & AI Capability Assessments herauszufinden, welche Kompetenzen bereits vorhanden sind und wo es Entwicklungsbedarf gibt.
Führungsentwicklung sollte sich daran orientieren, welche Aufgaben jemand hat – nicht nur an der formalen Rolle. Unterschiedliche Führungsebenen haben unterschiedliche Anforderungen:
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Führungskräfte im operativen Bereich sollten in der Lage sein, Daten und Technologie sinnvoll im Alltag einzusetzen – und ihren Teams zu zeigen, wie das geht. Sie helfen ihren Mitarbeitenden, mit den richtigen Tools zu arbeiten und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
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Führungskräfte mit bereichsübergreifender Verantwortung gestalten die Abläufe in der Organisation. Sie müssen verstehen, was mit Daten und KI möglich ist – und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, etwa bei Prozessen, Infrastruktur oder Zusammenarbeit mit IT und Data Experts.
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Führungskräfte im Top-Management setzen den Rahmen. Sie sorgen dafür, dass das Thema Datenverantwortung strukturell verankert wird – zum Beispiel in Governance-Regeln, ethischen Standards, klaren Zielen und passenden Anreizsystemen sowie in einer förderlichen Unternehmenskultur. Entscheidend ist, dass sie mit gutem Beispiel vorangehen.
Aber Fachwissen allein reicht nicht. Mitarbeitende müssen auch das Gefühl haben, dass sie etwas bewirken können, dass sie sicher im Umgang mit neuen Themen sind – und dass ihre Arbeit sinnvoll ist. Hier kann eine sogenannte Akzeptanz-Matrix helfen. Sie zeigt vier typische Reaktionen auf Veränderung: motiviert, entmutigt, gleichgültig und pessimistisch. Damit Transformation wirklich funktioniert, müssen Führungskräfte diese Einstellungen erkennen und gezielt darauf eingehen.
Wie kann man den Fortschritt messen?
Reifegradmodelle helfen dabei, Entwicklungsschritte sichtbar zu machen – zum Beispiel beim Thema Datenkompetenz, Entscheidungsqualität oder Nutzung von Technologie. Viele Unternehmen durchlaufen dabei verschiedene Phasen: von einer stark auf Fachbereiche begrenzten Nutzung bis hin zu einer Organisation, in der Daten und KI in allen Bereichen selbstverständlich eingesetzt werden. Wie schnell das geht, hängt auch davon ab, wie konsequent die Führung das Thema vorantreibt.
Fazit: Veränderung beginnt bei der Führung.
Dateninspirierte Kompetenzen können nicht einfach an andere delegiert werden. Führungskräfte selbst müssen vorangehen – mit klarem Handeln, guter Kommunikation und dem Mut, neue Wege zu gehen. Nur wenn das Thema Teil der Führungskultur wird, entsteht eine Organisation, in der Daten wirklich einen Unterschied machen.
Zusammenfassung:
Dateninspirierte Führung ist nicht nur eine Zusatzqualifikation – sie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für zukunftsfähige Organisationen. Sie braucht eine neue Denkhaltung, klare Strukturen und die Fähigkeit, Mitarbeitende kontinuierlich zu motivieren, zu befähigen und aktiv in den Veränderungsprozess zur dateninspirierten Kultur einzubinden.
Wichtige Erfolgsfaktoren:
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Daten- und KI-Kompetenzen schon beim Onboarding vermitteln
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Führungskräfte entlang ihrer Aufgaben befähigen
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Prozesse, Datenstrukturen und IT gemeinsam gestalten
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Technologie, Daten und KI im Arbeitsalltag sichtbar nutzen und vorleben
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Vertrauen und Selbstwirksamkeit für dateninspirierte Entscheidungen fördern
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Die Akzeptanz-Matrix nutzen, um gezielt auf Mitarbeitende einzugehen
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Reifegradmodelle einsetzen, um Fortschritte messbar zu machen
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Datenverantwortung in der Führungsrolle selbst verankern – nicht auslagern

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